Martin Schebek ist neuer Ärztlicher Direktor der Edelsteinklinik Bruchweiler
Quelle:Deutsche Rentenversicherung Rheinland-Pfalz
Martin Schebek – Ärztlicher Direktor der Edelsteinklinik
Martin Schebek ist seit Jahresbeginn neuer Ärztlicher Direktor der Edelsteinklinik Bruchweiler. Er hat den Staffelstab von Dr. Edith Waldeck übernommen, die die Position 14 Jahre innehatte und zum Ende des Jahres 2023 in den Ruhestand getreten ist. Martin Schebek ist Facharzt für Kinderheilkunde und war zuletzt als leitender Oberarzt am Klinikum Kassel tätig, wo er die Ambulanz für Kinder mit Diabetes leitete und deren Entwicklung maßgeblich gestaltete.
Große Expertise und Erfahrung
„Ich freue mich sehr, dass wir mit Martin Schebek einen renommierten Mediziner für unsere Edelsteinklinik gewinnen konnten“, sagt Dr. Bettina Rademacher-Bensing, Geschäftsführerin des Einrichtungsträgers Deutsche Rentenversicherung Rheinland-Pfalz. „Unsere Klinik für Kinder- und Jugendrehabilitation genießt einen exzellenten Ruf und zeichnet sich besonders durch die große Bandbreite an medizinischen Angeboten aus. Mit seiner langjährigen Erfahrung in der Akutmedizin und seinem umfangreichen Fachwissen wird Martin Schebek die Edelsteinklinik nicht nur in gewohnt hoher Qualität weiterführen, sondern auch deren Angebote und Behandlungsformen weiterentwickeln.“
Zukunftsweisende Perspektiven
Die Arbeitsschwerpunkte von Martin Schebek liegen im Bereich Diabetologie und Atemwegserkrankungen aller Art bei Kindern und Jugendlichen. Besondere Erfahrung bringt er außerdem auf dem Gebiet der Behandlung von Hormonstörungen, Infektionserkrankungen und Hautveränderungen mit. Parallel zu seiner Arbeit absolviert er eine psychotherapeutische Ausbildung, um auch Kindern mit psychosomatischen Beschwerden optimal helfen zu können. Mit seinem Team möchte der neue Ärztliche Direktor auch die weiteren Schwerpunkte der Edelsteinklinik wie Psychosomatik, Adipositas, Orthopädie, Neuropädiatrie und nicht zuletzt Long-COVID weiterentwickeln und ausbauen.
„Rehabilitationsmedizin ist Teamwork. Gemeinsam mit meinen Mitarbeitenden möchte ich jungen Menschen dabei helfen, die lange Lebenszeit, die noch vor ihnen liegt, in größtmöglicher Gesundheit zu verbringen“, erklärt Martin Schebek seine Motivation. „Wir haben in der Rehabilitation die Gelegenheit, gemeinsam mit unseren Patientinnen und Patienten und deren Familien Veränderungsprozesse einzuleiten, die lebensverändernd sind. Etwas Sinnstiftenderes kann ich mir kaum vorstellen.“
Martin Schebek hat in Marburg Medizin studiert und wurde in Kassel zum Facharzt für Kinderheilkunde ausgebildet. Zum Ausgleich unternimmt der Vater dreier Kinder gerne Radtouren und Wanderungen.
Martin Schebek im Interview
Herr Schebek, wie waren Ihre ersten Wochen in der Edelsteinklinik?
Aufregend – mit vielen neuen Gesichtern und Eindrücken. Ich habe meine neuen Mitarbeitenden und natürlich auch die Patientinnen und Patienten kennengelernt und musste mir gleichzeitig die Prozesse anschauen und herausfinden, wo die Klinik aktuell steht. Das war schon viel auf einmal, macht aber insgesamt großen Spaß.
Wie ist es für Sie, nun an der Spitze zu stehen? War es schwer, in die Fußstapfen von Frau Dr. Waldeck zu treten?
Ich wurde hier sehr herzlich aufgenommen. In einer Leitungsposition zu sein, ist für mich nicht neu. Allerdings hinterlässt Frau Dr. Waldeck in der Tat riesige Fußstapfen und ich habe großen Respekt vor ihrer Leistung. Die Edelsteinklinik behandelt ein ausgesprochen breites Spektrum an Krankheitsbildern und Frau Dr. Waldeck hat dafür hervorragende Strukturen aufgebaut und ein kompetentes Team zusammengestellt. Mir ist sofort aufgefallen, dass es hier jede Menge engagierte Leute gibt, die mit Herzblut bei der Sache sind und den Kindern mit viel Empathie helfen.
Vermutlich fragen sich alle, wie der Neue so ist und ob der jetzt alles anders machen will…
Das ist klar (schmunzelt). Im Großen und Ganzen will ich das nicht. Die Klinik ist sehr gut aufgestellt und vernetzt, die Grundstruktur stimmt. Bei der Behandlung von vielen Indikationen wie beispielsweise Long/Post-COVID, bei Sprachentwicklungsstörungen, oder in der Kinder-Psychosomatik genießen wir einen ausgezeichneten Ruf. Unsere jungen Patientinnen und Patienten sind hier mit ihren Familien bestens aufgehoben und das soll so bleiben. Natürlich will ich Therapiekonzepte weiterentwickeln und vereinzelt neue Schwerpunkte setzen.
Können Sie hier Beispiele nennen?
Beispielsweise in der Behandlung von Diabetes. Neben Atemwegserkrankungen war das schon im Klinikum Kassel, wo ich zuvor als leitender Oberarzt gearbeitet habe, einer meiner Schwerpunkte. Ich möchte unter anderem ein Schulungskonzept entwickeln, von dem Kinder mit Diabetes aber auch deren Familien profitieren.
Seit das Wunsch- und Wahlrecht eingeführt wurde, ist der Konkurrenzkampf unter den Kliniken härter geworden. Welche Potenziale sehen Sie in der Edelsteinklinik?
Zunächst hat mich die Vielzahl und Variation der Krankheitsbilder überrascht, die hier in der Edelsteinklinik behandelt werden. Ich habe unterschätzt, dass die meisten Kinder, die eine Reha machen, gleich unter mehreren Belastungen leiden oder Begleiterkrankungen haben. So gibt es zum Beispiel viele Kinder mit Asthma und Adipositas. Und dann kommt natürlich noch die seelische Belastung hinzu, die mit den meisten chronischen Erkrankungen einhergeht. Hier möchte ich ansetzen und unsere Therapiekonzepte teamübergreifend weiterentwickeln. Und deshalb sehe ich auch im Bereich der Lungenkrankheiten mehr Potenzial in der Edelsteinklinik. Klar können wir nicht mit gesunder Meeresluft punkten. Aber mit dem Nationalpark Hunsrück-Hochwald. Und die Therapien bestehen aus vielen individuellen Bausteinen, für die wir die Spezialisten vor Ort haben.
Wie bereits erwähnt, waren Sie zuletzt leitender Oberarzt am Klinikum Kassel und hatten die Ambulanz für Kinder mit Diabetes unter sich. Warum jetzt eine Rehaklinik?
Bereits früher hatte ich mit chronisch kranken Kindern zu tun. Allerdings sind die Patientinnen und Patienten in Akutkrankenhäusern in der Regel nur eine kurze Zeit in Behandlung. Man hat als Arzt kaum Gelegenheit, die Kinder beim Sport oder Spielen zu beobachten oder zu sehen, wie sie sich bei ihren Familien oder mit anderen Kindern verhalten. Das ist in Rehakliniken anders. Mich hat es gereizt, Kinder länger – über sechs bis acht Wochen – zu begleiten. So kann man Therapien ggf. anpassen, bis man den besten Ansatz gefunden hat. Und wir können die Familie miteinbeziehen, die in Akutkrankenhäusern meistens hinten runterfällt, weil dort die Zeit fehlt. Dabei sind die Angehörigen ebenfalls betroffen. Insbesondere bei chronischen oder langwierigen Beschwerden erkrankt ein Kind immer im System Familie. Umso wichtiger ist es, die Familie in die Behandlung einzubinden.
Sie sind Kinderarzt mit Leib und Seele?
Ja (lacht). Tatsächlich wusste ich schon als Teenager, dass ich Kindern helfen möchte. Für mich ist das eine emotional und intellektuell sehr anspruchsvolle Aufgabe. Kinder können einem nicht immer mitteilen, was ihnen fehlt. Wenn ich es schaffe, die richtige Diagnose zu stellen und Kindern damit eine bessere Zukunft zu ermöglichen, ist das für mich ein großes Glücksgefühl.
Sie wohnen in Kassel und pendeln am Wochenende zwischen Klinik und Familie. Das klingt sehr stressig…
Meine Frau arbeitet in Kassel und dort spielte sich unser bisheriges Sozialleben ab. Meine drei Kinder studieren und sind erwachsen, so dass meine Frau und ich uns am Wochenende mit dem Pendeln abwechseln können. Mal fahre ich nach zur ihr, mal kommt sie hier her. Mein Wunsch ist, dass auch der Hunsrück meine neue Heimat wird. Die Gegend rund um die Edelsteinklinik ist wunderschön und lädt zum Wandern und Radfahren ein. Das kommt mir als passioniertem Radfahrer sehr entgegen.
Das Interview führte Susanne Mohn für die Mitarbeiterzeitschrift "forum" der Deutschen Rentenversicherung Rheinland-Pfalz